Das Modersohn-Magazin müsste eigentlich Modersohnbrückenmagazin heißen, denn es ist inspiriert durch den Ort, der einen der schönsten Sonnenuntergänge Berlins bietet: Abend für Abend versammeln sich da Menschen und schauen in die Weite der Geleise Richtung City-Ost. Wie Schwalben auf einer Leine sitzen sie auf den dicken Rohren aus blauem Stahl und tun nichts – wo traut man sich das heute noch so in aller Öffentlichkeit!
Die 2002 fertig gewordene Brücke, die den (angenehm ruhigen) Rudolfkiez mit dem umtriebigen Boxhagener-Kiez verbindet, ist ein Ort, der dazu einlädt, über Lokales und Globales zu philosophieren, die Skyline der Metropole im Blick – derzeit noch mit Fernsehturm im Fußball-Outfit. Die weite Schneise der Geleise bringt frische Luft von ganz weit draußen. Die gemütlich rotgelben S-Bahnen und die eleganten IC-Züge fahren in dichter Folge Richtung Ostbahnhof und Ostkreuz, doch ohne dass das die besinnlich-entspannte Atmosphäre auf der Brücke stören könnte. Im Gegenteil, die ständige Bewegung in gebührendem Beobachtungsabstand beruhigt den Geist. Es geschieht etwas, die Dinge nehmen ihren Lauf, alles schreitet fort und kommt weiter – wie schön, dem einfach nur zuzusehen!
im Nirgendwo ein Ort.
Woher? Wohin?
Die Gleise führen hin.
Autos fahren, Züge eilen,
während wir hier still verweilen:
genießen voller Wonne
den Untergang der Sonne.
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