Die Illusion vom kostenfreien Netzzugang überall in Berlin kocht in der Hitze des Sommerlochs gerade wieder einmal hoch. Na gut, nicht überall natürlich, nur in der Innenstadt. Aber immerhin, Klaus Wowereit selbst ist es diesmal, der sich für die öffentliche Drahtlosigkeit stark machen will. Weil man in Aachen sehen könne, wie es in der Praxis funktioniert. (Quelle: Tagesspiegel)
Natürlich ist das mit der Kostenlosigkeit ist so eine Sache, ein Luftschloss, ein Hirngespinst, eine Illusion. Davon weiß die taz zu berichten. Bereits der Anfang des Jahres begrabene erste Vorstoß in Richtung WLAN für Berlin wurde aus diesem Grund begraben:
In Berlin hatte das Unternehmen Airdata angeboten, ein öffentliches WLAN-Netz aufzubauen, und hatte von einem „kostenlosen Zugang“ gesprochen. Zahlreiche Politiker, Medien und Internetaktivisten gingen diesem Marketingspruch auf den Leim und dachten, das Unternehmen wolle tatsächlich mehrere Millionen Euro in Berlin investieren, um dann jedermann einen kostenlosen und unbegrenzten Internetzugang zu schenken. Ein Sprecher der Aktiengesellschaft räumte zwar auf Nachfrage ein, die Investition solle sich schon rechnen, den genauen Weg dahin wollte er aber nicht bekannt geben.
Und auch in Aachen ist die Realität alles andere als kostenlos:
Der Elektronikkonzern Motorola hat in Aachen ein WLAN-Netz in Ampelschaltkästen aufgebaut. Das Netz deckt etwa die Hälfte der Innenstadt ab. Kunden des Kabelbetreibers Unitymedia können in Aachen kostenlos mobil ins Internet, wenn sie zu Hause auch einen Breitband-Internetanschluss von Unitymedia haben. Dieser kostet mindestens 20 Euro im Monat, die Mindestvertragslaufzeit liegt bei zwölf Monaten. Wer Kunde bei der Telekom, bei Alice oder einem anderen Anbieter ist, guckt in die Röhre – oder muss bei seinem Mobilfunkanbieter einen Tarif zum mobilen Surfen über das Handynetz kaufen.
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