Ein Rollladen in Friedrichshain

Gestern ist es sporadisch getwittert worden, dass es in Friedrichshain offensichtlich ein Problem mit einem Rolladen gegeben hat. Dieser wurde besprüht, vermutlich vor einer ganzen Weile schon. Wer Friedrichshain kennt, weiß das. Selbstverständlich! Hier sind alle Rollläden auf die eine oder andere Art verziehrt. Und nicht nur die.

Dennoch wurde diese unglaubliche Tatsache von Christoph Stölzl in seinem Tagebuch in der Morgenpost publiziert. Außerdem ist dort die Rede von Graffiti, politischer Regenrohrpropaganda und kleinen, frierenden Mädchen. Mutterseelenallein. Ganz am Rande ist auch noch von Hundescheiße und Kotze in Aspik die Rede. Natürlich ist das mit der Scheiße eine gesamtberliner Dauerthema. Eigentlich nicht mehr erwähnenswert, ohne dass man dafür gelächelt oder begähnt würde. Trotzdem wäre es begrüßenswert, wenn sich da mal was tun würde. Ehrlich!

Alles in allem ist Herrn Stölzl ein schöner Rundumblick gelungen. So ungefähr sieht es aus in Friedrichshain, ich kann das bestätigen. Doch dann dieser Schlusssatz:

Man wäre ja schon zufrieden damit, wenn sich eine Mehrheit für eine ganz normale, halbwegs saubere Straße begeistern könnte.

Nun ja, ein Bayer in ein Berlin. Was soll man davon halten? Vielleicht kann dabei nichts anderes heraus kommen, als die Forderung nach Sauberkeit und Ordnung.

P.S. Es gibt übrigens noch ein paar andere interessante Tagebuchschreiber in der Morgenpost, die natürlich alle unter dem Stichwort Kolumne zusammengefasst sind. (Wie auch der Herr Stölzl, versteht sich.)  Heute nennt man das ja eigentlich Bloggen, aber was soll’s. Zum Beispiel tummelt sich da Hellmuth Karasek, der frühere Literaturpabstzögling. Tanja Laninger erzählt und bebildert Geschichten aus Zoo und Tierpark. Und dann rennt noch ein Frl. Garbers durch die Stadt. Das soll wohl so etwas wie ein Singleblog sein. (Verzeihung, eine Kolumnensammlung natürlich.)  Ein Fräulein, allen Ernstes. Im 21. Jahrhundert.

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