So schlimm ist es wirklich nicht. Daisy – das aktuelle Schneesturmtief – bringt zwar wirklich Wind und leichten Dauerschneefall, der sich inzwischen sogar zu türmen beginnt. Mein Balkon ist ebenfalls mächtig schneeverweht, das habe ich hier noch nicht gehabt. Aber was soll’s, es ist schließlich Wochenende. Und nicht nur ich habe ausreichend Hamster beieinander, um nicht gleich zu verhungern. Spannend wird es erst am Montag, wenn ich in Berlin der nächsten S-Bahn-Härtetest ansteht.
Doch auch, wenn hier und da nicht ganz zu Unrecht ein wenig über die vermeintliche Extremwetterlage gescherzt wird, es gibt einen weiteren Aspekt, der nicht vergessen werden darf: Die Situation der Obdachlosen in Berlin. Der Tagesspiegel berichtet heute über Miriam (30), die auch im Winter nachts lieber draußen bleibt als in einer Notunterkunft zu schlafen.
Wohnungslosen wie Miriam, die mit ihrem Einkaufswagen durch die Straßen zieht, wird im Sommer wenig freundliche Beachtung geschenkt. „Ich werde nicht selten mit Müll beworfen und als Pennerin beschimpft, als ob ich nichts wert bin“, sagt sie. Im Winter ist das anders: Da erweckt Miriam bei Minusgraden Mitleid. Nur die Berührungsängste, die bleiben bei den meisten.
Bereits gestern rief die Morgenpost zu Spenden auf. Benötigt werden vor allem warme Kleidung, Handtücher, Decken, Isomatten und Schlafsäcke, damit niemand in den nächsten Tagen im Schnee erfriert. Und das Tagesspiegelblog Fenster zum Hof berichtete am Donnerstag von einem nächtlichen Treppenhausasyl in Friedrichshain.
Angebote existieren zum Glück viele. Neben den bekannten Kältebussen gibt es noch folgendes:
In Friedrichshain ist eine der wichtigsten Anlaufstellen das Nachtcafé in der Samariterstraße 27. In erster Linie handelt es sich um eine Übernachtungsmöglichkeit, geboten werden aber ebenso warme Mahlzeiten, Duschen und Waschmaschinen, außerdem ist das Nachtcafé ein Raum für Kontakt und Ruhe. Um nicht zuletzt etwas Wärme, natürlich.
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