Krisen haben auch was Schönes: das (geborgte) Geld sitzt nicht mehr so leicht in den Investorentaschen, also schrumpft so manches Großprojekt auf erträglichere Dimensionen zusammen. So geschieht es jetzt dem geplanten, 90 Meter hohen Hochhaus an der Ecke Elsenbrücke/Strahlauer Allee. Gut so!
Das Bezirksamt ändert den Bebauunsplan entsprechend, der Senat ist einverstanden und die Medien berichten über den schönen Erfolg für die Bürger: Das Hochhaus war den aktivien Media-Spree-Gegnern besonders widerwärtig, doch auch weniger engagierte Anwohner hatten keine Lust auf so einen Mega-Turm, der rundrum eine Menge Platz verschattet und insgesamt einfach nicht in die Zeit passt. Hochhäuser verbrauchen viel mehr Energie als andere: wie kann man in Zeiten der Klimakatastrophe überhaupt noch so dreist planen?
Dass sich das blödsinnige Vorhaben nun zerschlägt, ist aus meiner Sicht ein schöner Krisengewinn für alle: wären da Investoren Schlange gestanden, hätte der Senat weiter auf der alten Planung bestanden. Dem ist aber nicht so – wunderbar! Wegen mir kann Berlin ruhig „arm aber sexy“ bleiben, anstatt reich und protzig zu werden.
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Presse-Artikel dazu:
- Bezirk stoppt Hochhaus im Osthafen (MoPo)
- Hochhauspläne der Mediaspree gekippt (TAGESSPIEGEL)
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