Heute scheint es mir noch schlimmer zu sein, als es gestern hier bereits festgestellt wurde. Bei ZEIT ONLINE wird sogar von Toten geredet, die es zum Glück ja nicht gegeben hat. In der Headline findet sich das Zitat von Rainer Wendt, dem Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft. Einerseits vielleicht verständlich, nach dem konsequenten und harten Einsatz der Polizei in Berlin, der bestimmt kein Spaß war. Andererseits eine etwas seltsame Nachbetrachtung, wie mir scheint.
Die Liveticker der verschiedenen Medien in der Nacht hatten noch ganz realistisch zwischen den verschiedenen Demos und den anderen Veranstaltungen des Tages und des Abends gependelt. So ungefähr hatte ich es auch erlebt, als ich am Abend zwischen 19 und 22 Uhr vor Ort war.
Zufällig sogar vor der Feuerwache in der Wiener Straße, ein Ort, der in den letzten Tagen häufig in der Presse genannt wurde. Es ist lange her, dass ich Steine habe fliegen sehen. Ich kann mich kaum daran erinnern, vielleicht war ich so nah überhaupt das erste Mal. Aber es war schnell vorbei, zumindest für alle nicht unmittelbar Beteiligten. Und das wäre doch mal eine Nachricht, die es auch wert wäre, verbreitet zu werden: Dass die Berliner Polizeitaktik, die ohne massive Aufmärsche und Wasserwerfer auskommt, insbesondere die friedlichen Proteste/Partys geschützt hat, an denen so viel mehr Menschen teilgenommen haben.
Wie immer in den letzten Jahren ist auch diesmal das Myfest nahtlos in ein Frühsommernachtsfest übergegangen, wenn auch mit einigen massiven Störungen. Und mit allem Vorteilen und Problemen, die nun damit wieder zusammenhängen. Viel Umsatz und viel Spaß. Aber auch viel Suff, viel Müll und viel Gestank. Aber das ist wieder eine ganz andere Sache.
Pingback: engl @ absurdum » Blog-Archiv » 1. mai 2009, nachschau