Pro Reli: es geht NICHT um freie Wahl!

Wenn ich was nicht mag, dann ist es das Verlackmeiern der Leute mit manipulativen Formulierungen! Und das tut die Initiative „pro Reli“, indem sie Ethik und Religion als Unterrichtsfach über den gleichen Kamm schert – und dabei Äpfel und Birnen vergleicht.

Ethik vermittelt Kenntnis über Wertesysteme auf weltanschaulich neutrale Weise – das Fach eignet sich also für staatliche Schulen, die sich aus der Vermittlung konfessionsgebundener religiöser Bekenntnisse meiner Meinung nach heraus halten sollten. Dass man „Religion“ als schulisches Wahlfach anbietet, ist bereits ein Zugeständnis, das aus meiner Sicht nicht erforderlich wäre: Religion sollte von den Kirchen in den Gemeinden vermittelt werden – was hat der Staat damit überhaupt zu tun?

Informationen ÜBER Religionen und ihre Wertesysteme können im Ethik-Unterricht gegeben werden – dann selbstverständlich nicht nur über christliche Kirchen.

Wer also das Konstrukt „Ethik/Religion“ als Wahlpflichtfach fordert (in dessen Rahmen dann zwischen Religion und Ethik gewählt, bzw. von den Eltern bestimmt werden kann), fordert die Möglichkeit staatlich organisierter Zwangsbeschulung im Sinne religiöser Erziehung. Den neutralen Ethik-Unterricht FÜR ALLE will diese Initiative damit faktisch abschaffen. In einer Demokratie darf man das fordern und vertreten – aber man sollte es auch korrekt benennen!

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Siehe dazu auch den Beitrag „Pro Reli – pro Privileg“ des evangelischen Pfarrers Karl Martin.  Und den SPIEGEL-Artikel „Kirche will kritischen Pfarrer auf Linie trimmen“.

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Ein Blog von: ClaudiaBerlin

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7 Kommentare

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