Chaos und Wahn bei der Bahn

Nachdem gestern ein „simpler“ Netzwerkausfall den Bahnverkehr bundesweit mächtig in die Knie gezwungen hat, wird heute vor allem der Umgang mit solchen Krisen kritisiert. Was nicht besonders verwundert, ist der Service der Deutschen Bahn doch mehr oder weniger ein Dauerthema. Auch jenseits der Medien. Glaubt man einfach nur seinen hin und wieder bahnfahrenden Freunden und Bekannten, sind Ticketchaos, Verspätungen und sonstige Unverschämtheiten an der Tagesordnung.

Gerne wird in dem Zusammenhang auch der immer wieder verschobene Börsengang der Bahn sowie Größenwahn des amtierenden Bahnchefs thematisiert. Bereits der Berliner Hauptbahnhof gilt als ein Prestigeprojekt und gerät wohl nicht zuletzt deshalb seit seiner Fertigstellung einfach nicht aus der Schußline der Kritik. Er steht aber auch zu hilflos und einsam in der Berliner Landschaft, der gläserne Bahnriese. Und hat sogar schon tonnenschwere Teile von sich geworfen, vor lauter Verzweiflung. Traurig, dieses Schicksal. Typisch Berlin, könnte man sagen.

Aber vielleicht funktioniert ja ein neues, höchst ambitioniertes Bahnprojekt am Standort Stuttgart besser. Dort wird offensichtlich ebenfalls dringend ein neuer Hauptbahnhof benötigt. Sehr schick!

Wer braucht schon ein besser gesichtertes Computersystem, einen funktionierenden Notfallplan oder zufriedene Kunden gar?

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