Wie das so ist. Zurück in der Stadt fühle ich mich fremd in Berlin und schaue hier und da ganz neu hin. Riecht der Regen anders, anderswo? Ist die Sonne näher, die Menschen weicher, die Nächte frei? Sogar meine Wohnung kommt mir verändert vor, riecht fremd und irgendwie anders. Doch das ist der Sinn des Wegfahrens, das ich wohl viel zu selten betreibe. Sollte ich mir also merken.
Daneben schaue ich die Meldungen und News durch, die ich – ich muss es zugeben – in den Tagen meiner Abwesenheit völlig vernachlässigt habe. Und ich gestehe, es war wunderbar. Einmal nicht Bescheid zu wissen, uninformiert zu sein, keine Stellung beziehen, keine eigene Meinung entwickeln. Wunderbar! Das heißt, natürlich finde ich das richtig und wichtig. Aber da ist ja noch so viel mehr. Da sind Leben, so viele, da draußen. Irgendwo.
Dennoch, was habe ich in Berlin denn nun verpasst?
- Es gibt ein Bündnis für soziale Mieten.
- In Neukölln eröffnete das erste Café Deutschlands, das von einem Gehörlosen geführt wird.
- Rauchmelder sollen in Berlin Pflicht werden, was ich ja schon lange finde und natürlich längst umgesetzt habe.
- Motorradfahren ist gefährlich und kann tödlich enden, auch in Friedrichshain. Auf einer Strecke, die ich gut kenne und oft fahre. Das erschreckt umso mehr.
- In dem Streifen „Bis zum Horizont, dann links!“ geht es offensichtlich um Senioren. Wichtiger waren bei der Filmpremiere in der Kulturbrauerei aber wohl die echten Senioren aus Pankow, die gerade für ihr Leben und ihre Sache auf die Barrikaden gehen. Gut so.
- In der Vogelstation Marzahn wird ein Fischadler mit Unterarmbruch behandelt.
Und ich liebe ja Fischadler, seit ein paar Wochen, denn derzeit beobachte ich diese Fischadlerfamilie in Estland, live und in Farbe. Ein paar Wochen noch, dann fliegen sie los.
So ganz wieder da bin ich also nicht, wie man sieht.
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