Trenntstadt Berlin, was ist das?

Seit einiger Zeit stolpere ich immer wieder über das Schlagwort: Trenntstadt, Trenntstadt Berlin. In Zeitungen wird es erwähnt, in meinem Bioladen liegen Broschüren, neulich wurde sogar darüber getwittert. Da liegt es nahe, einmal nachzuschauen, was das eigentlich ist. Ein bisschen spät vielleicht, so richtig frisch ist das ja nicht mehr. Seit September 2010 ist Berlin bereits Trenntstadtweltmeister. Aber besser spät als nie.

Müllmann auf dem Tempelhofer Feld Foto: Pressematerial von Trenntstadt Berlin

Ganz so einfach ist das aber nicht, stelle ich fest. Es geht um Müll und Mülltrennung, das ist klar. Und es ist eine Initiative von verschiedenen Einrichtungen, darunter die Berliner Stadtreinigung und der  und die Stiftung Naturschutz Berlin. Information über das Berliner Müllsystem steht wohl an erster Stelle, eine gute Übersicht über die verschiedenfarbigen Tonnen und den darin zu entsorgenden Abfall bietet der Infoservice.

Offene Fragen in Sachen Müll

Nun ja, die Zuordnung des Mülls ist nicht so schwer herauszufinden, es steht unter anderem auch auf den Tonnen unten im Hof. Dennoch bleiben – bei mir zumindest – immer wieder Fragen. Die Grenze zwischen normalem Abfall und Sondermüll verläuft ja nun einmal fließend. Was also ist mit Glühlampen der alten oder der neuen Art? Wohin mit Batterien, egal ob Akkus oder Einwegware? Wie sieht es aus mit dem ganzen Computerzeug, das wir inzwischen alle im Haus haben? CDs, DVDs, Card  Reader, Sticks und all die PC-Innereien, was mache ich damit?

Darüber finde ich auf Anhieb nichts bei Trenntstadt. Es gibt auch keine Suchfunktion, mit der ich auf Anhieb schnell zu dieser wichtigen Info vorstoßen könnte. Ich kann also nur vermuten, dass alles, was ich nicht auf den Listen finden kann, irgendwie anders entsorgen muss. Aber wie?

Gut, ich will mich nicht blöder stellen als ich bin. Natürlich gibt es die Recyclinghöfe, bei denen man alles, wirklich alles loswerden kann. Außer vielleicht radioaktiven Abfall oder so. Auf jeden Fall aber Altöl, Medikamente und auch Glühlampen, Haushalts- und Autobatterien. Nur liegen diese Höfe alle ziemlich weit draußen, wie man sieht. Da wird dann auch Berlin schwierig, wo man ja in den seltensten Fällen mal ein Auto braucht.

Moderne Trenntstadt?

Die Initiative gibt sich modern und arbeitet zusätzlich mit den Themen Öko- und Green Design, mit einem Musikfestival und mit Wettbewerben und anderen Förderungen.  Außerdem gibt es einen Infotainmentbereich mit Downlads und (didaktischen) Spielen. Das TrenntMagazin gibt es gedruckt und als App, sowohl fürs iPad als auch für Android-Geräte. Das ist prima. Die Netzversion des Magazins für eine bessere Welt muss allerdings ohne RSS-Feed auskommen. Das ist schade, denn gerade das TrenntMagazin bietet aktuelle Infos über Projekte und Förderungen, Meldungen und Wissenswertes zum Teil direkt aus den Kiezen.

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