Seit Jahren schon, spätestens aber nach der Rütlikatastrophe, scheint Neukölln in aller Munde. Gemeint ist damit der Ortsteil Neukölln, nicht etwa der Bezirk. Insbesondere Rudow stellt sich ganz anders dar als der harte Norden. Unten im Süden befinden wir uns am biederen Stadtrand von Berlin. Da werden noch Bürgersteige geklappt. Und das ist kein Thema.
Nord-Neukölln hingegen, wie das vermeintliche Slum in der Presse gern genannt wird, ist und bleibt offensichtlich spannend. Hier ist es voll und eng, hier werden viele Sprachen gesprochen, vielfach auch Deutsch übrigens. Hier ist es aber auch ausgesprochen grün und mitunter sogar idyllisch. Unten am Kanal, der zugegebenermaßen reichlich verdreckt ist. Wie so viele Gewässer in Berlin.
Aktuell wird gerne die Aufwertung des äußersten Nordens von Nord-Neukölln beschworen. Künstler und Studenten müssen herhalten, um ein Gegengewicht zur allgemeinen Artmut zu bilden. Wobei ja gerade diese Bevölkerungsgruppen zumeist auch nicht gerade durch Reichtum glänzen. Dennoch: Neukölln ist zur Marke geworden, Neukölln wird verkauft, findet das Gentrification Blog von Andrej Holm dieser Tage.
Und ich? Ich gucke auf die Weserstraße runter, das eigentliche Herz von Neukölln. Und warte ab, wohin sich dieser Tanker wohl wenden mag in den nächsten Jahren.
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