So schön wie in den ersten Jahren (siehe auch Titelgrafik!) ist es auf der Modersohnbrücke schon lange nicht mehr. Hier ein Foto von 2006:
Seit 2010 verstellt ein äußerst hässlicher Bauzaun die Aussicht, der offenbar dazu da ist, dass baubedingte Wasserrohr zu „schützen“:
Sollte der Zaun dazu gedacht sein, die Menschen davon abzuhalten, dem Geländer näher zu treten, sieht man ja auf dem Bild, wie gut das funktioniert! Auch wiederholte Reparaturen und doppeltes Zaungitter nützen da gar nichts.
Der Zaun ist einfach eine Schande und die Modersohnbrücke war NIE dazu gedacht, das Herantreten ans schicke Geländer zu verhindern!
Im übrigen ist das ganze Rohr ein richtiger Dreck-Sammler, denn hinter dem Zaun und rund um das Rohr putzt ja niemand. Und wo niemand den Gehweg verteidigt, weil er wegen des Rohrs in einem breiten Streifen gar nicht zugänglich ist, entsteht Spontangrün, das – jetzt im Winter – auch nur nach Dreck aussieht:
Vom Gehsteig bleibt da nicht mehr viel, ganz gewiss nicht die vorschriftsmäßig frei zu haltende Breite von 1,50! (Ich werde das mal an einigen Stellen nachmessen, vielleicht war es ja ohne Zaun noch im Maß, aber mit Zaun und Spontangrün?).
Kürzlich sah ich ratlose BSR-Mitarbeiter, die all die „entsorgten“ Weihnachtsbäume besichtigten, die irgendwelche Scherzkekse hinter dem Zaun platziert haben. Wie soll man da rankommen?
Zu den Rohren selbst fand ich einen erklärenden Artikel in der Berliner Woche aus dem Februar 2017. Da heißt es:
„Die Leitungen führen normalerweise von Großbaustellen zur Spree oder dem Landwehrkanal. Sie transportieren Grundwasser, das auf den Baufeldern abgepumpt werden muss.“
Die Genehmigung, die im Artikel noch bis 2018 erteilt wurde, wird offensichtlich ständig verlängert. Und das soll wohl auch so bleiben, so lange in der Umgebung noch gebaut wird:
„Es gebe wenig Handhabe, die Ungetüme im öffentlichen Raum zu verhindern, so der Tiefbauamtsleiter. Komme so ein Antrag, könne höchstens die vorgesehene Strecke geprüft und gegebenenfalls verändert werden. Etwa wenn dadurch die vorgeschriebene Gehwegfläche von mindestens 1,50 Meter Breite nicht mehr gegeben ist. Darüber hinaus werde darauf geachtet, dass nicht zu viel Grundwasser durch die Leitungen gejagt werde.
Diese Art der Entsorgung ist um einiges günstiger, als würde der flüssige Überschuss in das Kanalsystem der Wasserbetriebe eingespeist. Die verlangen bereits mehrere Euro pro Kubikmeter. Für die Leitungen entlang des Straßenlandes fällt dagegen nur eine Benutzungsgebühr von ungefähr einem Euro pro Meter und Monat an.“
Soweit zum Rohr, aber was ist mit dem hässlichen Zaun? Wer hat das zu verantworten? Dazu schrieb die Berliner Morgenpost am 27.2.2017:
„Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung habe den Bauzaun als Sicherung gefordert. Der Gehweg auf der Brücke habe trotzdem noch eine Breite von 1,50 Metern.“
Wie gesagt, das werde ich mal nachmessen. Aber davon abgesehen: Der Zaun schützt nicht, denn er wird regelmäßig aufgeschnitten. Vor was soll er auch schützen? Das Rohr befindet sich in einem solchen Abstand zum Geländer, dass es nicht dazu einlädt, sich drauf zu stellen, wenn man ans Geländer tritt. Dafür müsste man fast eine Stellung wie zum Start eines Liegestützes einnehmen – das macht niemand und selbst wenn, könnte man sich aus dieser Stellung heraus nicht übers Geländer stürzen!
Seit dem 21. Dezember 2021 ist Andreas Geisel (SPD) Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Hier die Adresse für allfällige Protestschreiben:
Fehrbelliner Platz 4 – 10707 Berlin
Tel.: (030) 90139-4000
Fax: (030) 90139-4001
E-Mail: senator@senstadt.berlin.de
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