Es ist wirklich unglaublich, was für unmenschliche Dinge geschehen! Da wird eine 67-jährige herzkranke Frau zwangsgeräumt, weil ihre – bereits von der Grundsicherung übernommenen! – Mietzahlungen aufgrund von Klinikaufenthalten nicht rechtzeitig ankamen.
Die TAZ berichtet:
„Gegen die Räumung der 67-Jährigen am Dienstagmorgen protestierten knapp 100 Menschen. Die Polizei schirmte die Gerichtsvollzieherin mit 150 Beamten ab. Ein Arzt hatte in einem Attest eine Räumung von F. als „nicht zumutbar“ bezeichnet. Laut David Schuster, Sprecher des Bündnis „Zwangsräumung verhindern“, ist Rosemarie F. nach der Räumung zuerst in einer Wohngemeinschaft aus dem Protestumfeld untergekommen. Am Mittwoch sei sie in die „Wärmestube“ gewechselt, eine ehrenamtlich betriebene Obdachlosenunterkunft im Wedding.“
Und das Bündnis gegen Zwangsräumung schreibt:
„Die Zwangsräumung entzog Rosemarie Fliess ihre Lebensgrundlage. Die Räumung wurde vollzogen, trotz eines ärztlichen Attests, welches ihr die Unzumutbarkeit einer Räumung bescheinigte. Damit wurde ihr Tod zumindest billigend in Kauf genommen. Die Eigentümerin bestand trotz Mietübernahmeerklärung des Sozialamtes auf Herausgabe der Wohnung. ….
Wir fragen uns:
In was für einer Gesellschaft leben wir, die Eigentumsrechte über den Schutz des Lebens stellt? Welche Verantwortung tragen Politiker, Richterinnen, Gerichtsvollzieher, Eigentümerinnen, Polizisten und auch
Schlüsseldienste? Welche Schuld trägt ein Richter, der trotz eines ärztlichen Attest eine Zwangsräumung anordnet? Wer, wenn nicht Menschen, wie Rosemarie Fliess, genießt noch Räumungsschutz?Der letzte Zufluchtsort von Rosemarie Fliess, die Wärmestube „Wärme mit Herz“, soll am 19. April zwangsgeräumt werden.“
Die „Kälte Nothilfe“ ruft für heute um 18 Uhr zu einer Trauerkundgebung vor dem ehemaligen Wohnhaus von Rosemarie F. in der Aroser Allee 92 (Reinikendorf) auf.
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