Seit dem ersten November gibt es die Schlichtungstelle Energie. Ihre Aufgabe ist es bei Streitigkeiten um die Stromrechnung und anderen strittigen Vertragsangelegenheiten zwischen Verbrauchern und Energieunternehmen zu vermitteln. Schon vor Aufnahme der Arbeit, wie bereits letzte Woche von Philipp Rösler und Ilse Aigner angekündigt, liegen den Schlichtern viele Beschwerden vor. Wurden Streitigkeiten sonst in letzter Konsequenz vor Gericht ausgetragen, ist es ein wesentliches Ziel der Schlichtung ebendiese Gerichte zu entlasten.
Die höheren Strompreise ab 2012 werden ihren Anteil dazu beitragen, dass Kunden vermehrt ihre Rechnungen und Vertragsbedingungen überprüfen werden. So gesehen kommt die Schlichtungsstelle zur richtigen Zeit.
Wie funktioniert die Schlichtung
Die Schlichtung kann bei ungelösten Problemen mit den Energieversorgern vom Verbraucher angerufen werden. Eine schriftlicher Antrag – eine Begründung, bzw. Erläuterung der Problematik – seitens des Verbrauchers, mehr soll es nicht brauchen. Die Schlichtung ist für den Verbraucher kostenlos und bei der Beantragung soll die Stelle dem Verbraucher helfend zur Seite stehen.
Die Entscheidung der Schlichtung ist für beide Streitparteien nicht bindend. Doch die Unternehmen haben ihre eigenen Gründe sich den Schlichtungsprüchen zu fügen. Die Stelle wird zum größten Teil von Verbänden der Energiewirtschaft getragen und sie soll den Unternehmen vor allen als Marketinginstrument dienen. Die Energieversorger, die Träger der Schlichtungstelle sind, sollen und wollen damit beim Kunden werben und hoffen auf ein Vertrauenszugewinn des Verbrauchers.
Verbraucherschutz und / oder Marketingtool ?
Wie wertvoll die Arbeit der Schlichter für die Verbraucher wird, muß erst die Zukunft zeigen.
Persönlich finde ich interessant, dass von den Großen, wie Eon und co., zu vernehmen ist, sie seien von den Streitigkeiten gar nicht so sehr betroffen, die Anzahl der Verfahren mit ihnen eher gering sein wird und mit der Schlichtung viel mehr die kleineren Stadtwerke und Netzbetreiber zu tun bekommen.
Ich hoffe nicht, dass die Schlichtungsstelle nur dazu dient, die Großen Energieversorger, die die Stelle bezahlen, in einen guten Licht erscheinen zu lassen und die kleineren Anbieter unter Druck zu setzen.
Es bleibt abzuwarten ob die Stelle eine „wichtige Errungenschaft für Verbraucher und Energiewirtschaft“ wird, wie sie laut Philipp Rösler und Ilse Aigner jetzt schon per Einführung sei.
Zu finden ist die Schlichtungsstelle Energie im Internet unter: www.schlichtungsstelle-energie.de
Und per Telefon erreichbar unter 030-27572400. Das Angebot ist für Verbraucher gratis.
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