Die Stadtgärtnerei in Berlin ist auf den Vormarsch. Nicht nur in den Hochbeeten auf dem Tempelhofer Feld und bei mir auf dem Balkon, wo unter anderem Jahr für Jahr eine winzige Tomatenplantage spießt. Oder Claudia mit ihren inzwischen langjährigen Gartenexperimenten.
Eine weitverbreitete Spielart ist das Bepflanzen der sogenannten Baumscheiben. Keine Ahnung, warum die so heißen oder ob sie überhaupt so heißen. Aber deren friedliche Begrünung bildet sozusagen die Einsteigerdroge für eine gärnterische Nutzung des öffentlichen Raumes, denn sie wird in den meisten Bezirken problemlos geduldet. Lediglich der Vandalismus nächtlicher Passanten und sich in akuter Parknot befindliche Automobile bergen mitunter eine gewisse Gefahr.
In der Scharnweberstraße in Friedrichshain entsteht gerade offensichtlich eine besonders wilde Variante der Baumscheibenverschönerung. Eine Baumscheibenbewilderung sozusagen. Bei meinem ersten Besuch war mir tatsächlich nicht ganz klar, ob es sich nicht doch eventuell vielleicht auch um eine Hinterhofentrümpelung handeln könnte. Gestern hat sich die Sache dann aber aufgeklärt, wie man an dem Schild oben erkennen kann.
Leider wird das Wilde auch im wilden Friedrichshain gerne missverstanden und schnell zur Müllkippe umfunkioniert. Oder wie ist die Ansammlung von Kippen neben der kleinen Dame in Orange dort zu verstehen? Als Dünger vielleicht?
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