Tatsächlich war wenig los in Berlin am letzten Wochenende, wie ich es geahnt hatte. Über Neukölln stand stundenlang ein Heli und lärmte vor sich hin, aber sonst? Ein paar türkische Höllenengel haben letztendlich mehr Schlagzeilen gemacht als üblichen linken Helden. Nur die taz verweißt auf einen kleinen Schönheitfehler hin am späten Abend, nach 22 Uhr, und damit auf eine provokative Polizeitaktik:
Ab dann verfolgte die Polizei eine Strategie, die nur als pure Provokation verstanden werden konnte. Zwanzigertrupps zogen stundenlang wie Pac-Man-Figuren im Zickzack durch die anfangs ruhige Menge am Kottbusser Tor, wahllos mit Fäusten nach allen Seiten austeilend. So entstand die Unruhe, die die Polizei zum Anlass für zahlreiche Festnahmen und heftigen Pfeffersprayeinsatz nahm.
Das macht mich dann doch ein wenig ratlos, vor allem, weil es in der Form nirgends sonst erwähnt wird. Jedenfalls habe ich nichts gefunden, weder in der Presse noch auf Facebook oder Twitter. Aber ich bin natürlich auch nicht überall.
Nachtrag: Da hat sich ja doch noch was gefunden, gestern Abend im Tagesspiegel. Wie soll ich sagen? Dumm gelaufen! ;)
Zahlreiche Myfest-Besucher haben sich darüber beschwert, dass die Polizei am Abend des 1. Mai am Kottbusser Tor unverhältnismäßig Pfefferspray eingesetzt habe und hart gegen Unbeteiligte vorgegangen sei. Jetzt haben zwei Berliner Polizisten, die in Zivilkleidung vor Ort waren, Strafanzeige gestellt – sie wurden offenbar von uniformierten Kollegen mit Pfefferspray attackiert, außerdem durch Faustschläge im Gesicht verletzt.
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