So sieht es aus, wir wissen es alle. In Neukölln sitzen die Menschen auf der Straße, auch bei diesem Wetter. Und zwar nachhaltig. Das Prekariat verfügt über kein schützendes Dach mehr, nicht einmal über einen im Schneewinter 2010 ohnehin vollkommen nutzlosen Sonnenschirm. (Siehe Beweisfoto!)
Auch Frau Merkel verspricht in ihrer Neujahrsansprache vorsichtshalber kein gutes Wetter mehr, weder für Berlin noch für den Hindukusch. 2010 zählt offensichtlich vor allem das Prinzip Hoffnung. Seit jeher ein eher mäßiges Konzept, erdacht in Momenten tiefster Verzweiflung. Kopenhagen ist zwar noch nicht vergeben und vergessen, aber zunächst einmal ist diese Welt eben keine friedliche. Und wird es auch in diesem Jahr sicherlich nicht werden. Wer hätte das gedacht? Im Gegenteil, Krieg ist gefährlich. Sagt Frau Merkel. Allerbesten Dank dafür.
Obwohl die Kanzlerin insgesamt betrachtet sehr nett und auch schönredet. Das muss wohl so sein. Das ist ihre Aufgabe, nicht nur in diesen kalten Zeiten. In denen wir in aller Ruhe irgendwo hier draußen sitzen. In Neukölln, Gelsenkirchen oder anderen blühenden Landschaften. Ich meine, wer glaubt denn schon an Wachstumsbeschleunigung per Gesetz? Wer glaubt überhaupt noch an Wachstum? Außer Herr Westerwelle vielleicht.
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