In Memoriam: der wilde Garten

Seit ich den „wilden Garten“ an der Revaler- Ecke Haasestraße abgeben musste, bin ich wieder gartenlos. Schön ist das nicht, es ist aber nicht ganz einfach, eine Alternative zu finden. Der wundervolle „wilde Garten“ war mir einfach so zugefallen: es hatte in der Hecke gebrannt, was eine Lücke zum durchgucken ergab. Ich schaute ‚rein, war entzückt von der grünen Idylle und wurde vom Gärtner, der da zugange war, herein gebeten – und schon gleich gefragt, ob ich denn einen Garten suche! So bin ich zum wilden Garten gekommen: kostenlose Nutzung, zwei Wochen Kündigungsfrist.

der wilde Garten

Aus dem neuen Gärtner-Leben entstand das wilde Gartenblog, in dem ich mit meinem Liebsten und Mitgärtner meine Freude am Grün, an den Pflanzen und an der ziemlich abgeschotteten „grünen Insel“ mitten in Berlin bloggend auslebte. Und natürlich hab‘ ich damit nicht aufgehört, seit der Garten weg ist – im Gegenteil!

Heute gehe ich mit sehr gemischten Gefühlen zu den Supermärkten in der Revaler Straße. Denn dabei sehe ich gegenüber immer unsere alte Idylle: der neue Eigentümer hat bisher nur einen Baum gefällt, ein bisschen Chaos angerichtet und dann alles so liegen und überwuchern lassen. Er braucht das Grundstück als Abstellfläche für seine Gebrauchtwagen, hieß es. Nun, das dauert wohl noch ein wenig und ist auch nicht ganz einfach, denn der Garten ist gegenüber der Straße doch um einiges tiefer. Da bräuchte man jede Menge Schutt, um das aufzufüllen.

Eigentlich will ich gar nicht mehr hinsehen – andrerseits tut es auch ganz gut, zu sehen, wie alles, was an „Garten“ erinnert, im wilden Spontangrün verschwindet. So ist es nicht mehr wirklich „unser Garten“, der da platt gemacht wird.

Nun schauen wir nach einem neuen Garten, auch in den sogenannten „KGAs“, die wir früher im Leben nicht in Betracht gezogen hätten. Mal sehen, was kommt!

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Ein Blog von: ClaudiaBerlin

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